Antrag-Nr.VII-A-06372
Bau einer Brücke im Schlosspark von Lützschena
Sehr geehrter Oberbürgermeister Jung,
wertgeschätzte Bürgermeister und Ratsmitglieder,
ehrenwerte Bezirksbeiräte und Ortschaftsräte,
liebe Gäste im Saal und vor den Bildschirmen!
Art. 14 GG, Abs. 2 Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Rund 130 Jahre bevor das Grundgesetz von Deutschland in Kraft trat, war es ein Sachse, der dies für seinen Heimatort und seine Bewohner aus eigenem Antrieb vorlebte. Der Leipziger Kaufmann Freiherr Speck von Sternburg kaufte im Jahr 1822 das Rittergut in Lützschena. Er ließ in der Auenlandschaft zwischen Luppe und Weißer Elster einen englischen Garten errichten und öffnete ihn für die Allgemeinheit. Über Generationen hat die Familie von Sternburg den Garten in einen Landschaftspark mit Skulpturen, Tempeln, einer Waldkappelle und sogar mit Spielplätzen attraktiv weiterentwickelt.
Nach 1945 wurde die Familie von Sternburg enteignet.
Zu DDR – Zeiten verfiel dieser Park immer mehr. Ich bin ein Augenzeuge, da ich als Kind und Jugendlicher öfters im Park war.
Seit 2002 gibt es den Schlossparkverein, der es sich zur Aufgabe macht, den Park wieder in den Originalzustand zu bringen. Bei freiwillige Arbeitseinsätzewerden die Wege instandgesetzt und durch Einwerben von Spendengeldern können z.B. historische Skulpturen als Repliken angefertigt und im Park wieder aufgestellt werden.Ein Höhepunkt war vor rund 10 Jahren, als die Weiße Brücke über den Fluss Weiße Elster durch einen Neubau ersetzt wurde. Auch ich arbeite freiwillig mit und spende reichlich.
An schönen Tagen, besonders an den Wochenenden oder in der Ferienzeit, wird der Park von vielen Spaziergängern zur aktiven Erholung für Körper und Geist genutzt. Für mich als Anwohner ist es erfrischend zu sehen, wenn ich meine sportlichen Runden im Park drehe, dass besonders Familien, bestehend aus 3 Generationen, den Park für sich erschließen und Eltern sowie Großeltern den Kleinen die Pflanzen und Kleintierwelt erklären.
Zur weiteren Entwicklung dieses Parkes gehört die Wiedererrichtung der Brücke über den Tempelteich, damit die Besucher die auf einer Insel stehenden Waldkappelle erreichen.
Aus diesem Grund habe ich als Stadtrat, in Absprache mit dem Schlossparkverein, dem Heimatverein und auch dem Ortschaftrat den Antrag gestellt, dass die Brücke zum 200. Parkjubiläum im September 2022 an die Bevölkerung übergeben wird.
Sollte die Verwaltung mit ihrem Sachstandsbericht meinen Antrag so verstanden haben, dass sie von sich aus aktiv wurde und mit optimaler personeller und finanzieller Leistung an der Umsetzung dieses Projektes arbeitet und die Brücke in der Vegetationsruhe 2021 / 2022 auch wirklich gebaut wird, nehme ich meinen Antrag zurück. Ich bitte dies im Protokoll zu vermerken.
Für mich als Stadtrat und als Bundestagsabgeordneter, der für den Tourismus zuständig ist, ist es vordergründig nicht so wichtig, von wem ein Antrag kommt. Wichtig für mich und meine Fraktion ist, dass der Bürger, der Steuerzahler, im Endergebnis ein Erfolg sieht und in diesem Fall die Brücke ab Herbst 2022 nutzen kann.
Besten Dank für Ihren Einsatz für die Leipziger und seine Gäste!
Danke für die aktive Aufmerksamkeit!
Ihr
CHristoph Neumann
–Ratsherr –
PS: Es gilt das gesprochene Wort!