Antrag Nr. VII-A-10432

Status: öffentlich

Eingereicht von                                                                               Stammbaum:
Stadtrat CHristoph Neumann                                                       VII-A-07210 Stadtrat CHristoph Neumann

 

Betreff:

Gesamtkonzept für den Lindenauer Hafen

 

Beratungsfolge (Änderungen vorbehalten):

Gremium

Voraussichtlicher Sitzungstermin Zuständigkeit
Ratsversammlung 19.06.2024 Verweisung in die Gremien
FA Finanzen 1. Lesung
FA Kultur 1. Lesung
FA Stadtentwicklung und Bau 1. Lesung
FA Umwelt, Klima und Ordnung 1. Lesung
FA Wirtschaft, Arbeit und Digitales 1. Lesung
SBB Alt-West Anhörung
SBB West Anhörung

 

Beschlussvorschlag

1. Der Oberbürgermeister wird beauftragt zu prüfen, ein multifunktionales Gebäude am
nördlichen Ufer des Lindenauer Hafens als Teil eines touristischen Gesamtkonzepts für
das Hafengebiet zu planen und zu errichten bzw. von einem privaten Investor planen und
errichten zu lassen.

Im Einzelnen kann das Gebäude wie folgt aufgebaut sein:

Im Erdgeschoss: Errichtung des offiziellen Hafenbüros, mit dem Arbeitsplatz des
Hafenmeisters. Weiterhin ein Geschäft, welches Bootsbedarfe verkauft.

Im 1. Obergeschoss: ein Museum, welches den Besuchern die mitteldeutschen und
mitteleuropäischen Wasserstraßensysteme erläutert. Historische Fotos, Landkarten,
Filme und auch funktionsfähige Modelle (z.B. Schiffshebewerke, Schleusen, usw.) sollen
interessierten Menschen, besonders Kindern, die Errungenschaften des Wasserbaus der
letzten Jahrhunderte zeigen.

Im 2. Obergeschoss: ein Restaurant; dieses sollte mit großflächigen Glasfronten
versehen sein. Hier können die Besucher die einlaufenden und auslaufenden Schiffe
sowie das touristische Umfeld beobachten.

Im Dachgeschoss: hier ist eine Freilichtplattform zu errichten. Von dieser kann bei gutem
Wetter in alle Himmelsrichtungen weit ins Umland gesehen werden.

Vorschlag: Das Gebäude ist von außen mit einer Klinkerfassade, mit unterschiedlichen
dekorativen Klinkermotiven, zu versehen. So kann ein Bezug in Richtung Hanseland
geschaffen werden. Denn das Motto: „Von der Elster an die Alster!“ ist der Kerngedanke
der Wasseranbindung von Leipzig an das deutsche Wasserstraßensystem.

Ein weithin sichtbarer Turm, der einem Leuchtturm nachempfunden sein sollte, könnte
direkt an dem Multifunktionshaus angebaut werden. Dieser ist barrierefrei zu gestalten.
Der gläserne Leuchtturmteil an der Spitze, kann als Aussichtspunkt bei schlechtem
Wetter genutzt werden.

2. Die Finanzierung des Projekts erfolgt aus Einnahmen aus der Beherbergungssteuer.
Zudem wird der Oberbürgermeister beauftragt, die Einwerbung von Fördermitteln von
Bund, Land und ggf. EU zu prüfen. Für die Stelle des Hafenmeisters werden
ausreichende Mittel in den nächsten Doppelhaushalt eingestellt.

Sachverhalt

Im August 2023 gab es einen Zwischenbericht der Verwaltung zum geändert beschlossenen
Antrag VII-A-06372 „Durchstich zwischen Karl-Heine-Kanal und Elster-Saale-Kanal endlich
realisieren!“, der beinhaltet, dass die Wasserbaumaßnahmen, aus personellen Engpässen
im Amt für Stadtgrün und Gewässer, derzeit nicht durchführbar sind. Erst im August 2024
soll es einen neuen Sachstandbericht geben. Um den Denk- und Entscheidungsprozess zu
beschleunigen, soll vorliegender Antrag konkrete Anregungen liefern.

Ein in den 1930 Jahren teilerrichtetes Lagerhaus befindet sich am nördlichen Ufer des
Lindenauer Hafens. Diese Bauruine, mit seinem Umfeld, ist im Besitz der Stadt Leipzig.
Dieser Ort eignet sich ausgezeichnet zur Errichtung eines multifunktionalen Gebäudes,
welches sich besonders für den Tourismus eignet. Im Rahmen einer Gesamtkonzeption für
die touristische Entwicklung des Lindenauer Hafens können hier Einrichtungen (wie im
Beschlussvorschlag beschrieben) unterkommen, die eine deutliche Aufwertung des
Hafengebiets und des Leipziger Westens insgesamt darstellen können. Insgesamt können
dabei auch die Erfahrungen und Erkenntnisse der Weltkanalkonferenz im Mai 2022 genutzt
werden.

Da das Gebäude vorrangig für den regionalen und überregionalen Tourismus genutzt
werden wird, können Gelder aus der Beherbergungssteuer zielgerichtet verwendet werden.
Der Bund ist u.U. bereit, ein solches Projekt zu fördern, weiterhin können Fördermittel vom
Freistaat und EU-Regionalisierungsmittel eingeworben werden. Der Nutzen für die Stadt
Leipzig und die gesamte Region dürfte die Kosten für die Stadt Leipzig bei weitem
übersteigen.

Anlage/n
Kein